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Was ist Investor Targeting und warum ist es wichtig?

Wir haben die wichtigsten Fakten rund ums Thema Investor Targeting zusammengestellt

by Markus Becker 4 min

    Investor Targeting ist ein wichtiger Aufgabenbereich eines jeden IROs. Es trägt dazu bei, den Dialog mit existierenden und potentiellen Investoren zu erleichtern und proaktiv auf diese zuzugehen. Wir liefern Einblicke, warum Investor Targeting immer wichtiger wird, wo Sie Targeting einsetzen sollten und auf was Sie bei der Auswahl von Targeting-Tools achten müssen.


    Was versteht man unter Investor Targeting?

    Investor Targeting unterstützt Sie bei der Identifizierung und Ansprache der richtigen Investoren, um dadurch den größten Wert für Ihr Unternehmen, als auch für Aktionäre zu schaffen. Ein Teil des Prozesses ist es, Zugang zu den eigenen Investorendaten zu bekommen und diese zu analysieren. Aus dem Wissen lassen sich dann Strategien entwickeln, wie man „Lücken“ in der Investorenstruktur schließt und Potenziale nutzt.

    Machen Sie sich in diesem Zuge mit der Zusammensetzung Ihrer Aktionärsstruktur vertraut: Wer ist investiert und warum (Growth oder Value? Long oder Short?)? Wo gibt es Veränderungen in der Aktionärsstruktur? Welche Investoren möchten Sie besonders im Blick behalten? Versetzen Sie sich in Ihre Investoren und überlegen Sie, welche Investoren noch (oder wieder) Aufmerksamkeit benötigen.

    Investor Targeting dient nicht nur dem Verständnis der eigenen Investorenstruktur, sondern zeigt auch auf, wer in Ihre Peers investiert. Gibt es dort Investoren, die potentiell auch an Ihren Aktien interessiert sein könnten? Wie kann man diese ansprechen? Auch außerhalb der eigenen Industrie lohnt es Peers anzuschauen, die eine ähnliche Unternehmensstruktur haben oder Story erzählen. Gibt es dort Investoren, die an Ihrem Unternehmen Interesse haben könnten?

    Die Nadel im Heuhaufen finden: Investor Targeting unterstützt Sie bei der Suche nach den passenden Investoren.

    Warum ist die Identifikation von Investoren so wichtig?

    Für börsennotierte Unternehmen ist Investor Targeting eine wichtige Methode, um proaktive Investorenbeziehungen aufzubauen und neue Kapitalquellen zu erschließen. Erfolgreiches Targeting stellt sicher, dass Sie die richtigen Investoren ansprechen, den Shareholder Value maximieren und Ihre Unternehmensbotschaften an Ihre Equity Story anpassen.

    Mithilfe eines effektiven Investor Targetings können Sie neue Investoren gewinnen, was zu einer der Kernaufgaben eines IR-Managers zählt. Das Targeting hilft dabei, Investorenprofile zu identifizieren, die gut zu Ihnen passen (und andersherum). Die Profilierung unterstützt Sie auch bei einer passgenauen Ansprache. Nehmen Sie die Daten, um Ihre IR-Kommunikationsstrategie und Ihre Abgrenzung zu Peers zu hinterfragen und um zu verstehen, welche Alleinstellungsmerkmale Sie mitbringen.

    Mit dem „EQS IR Compass“ auf dem Laufenden bleiben

    Investor Targeting im Vorfeld von Investoren-Meetings

    Roadshows und Investoren-Meetings sind ein wichtiger Teil in Ihrem IR-Kalender. Setzen Sie Investor Targeting auch hier ein, um bereits im Vorfeld einzuschätzen, ob teilnehmende Investoren potenziell interessant sind und eine Teilnahme lohnenswert ist. Schauen Sie auch nach Investoren, die nicht an traditionellen Konferenzen teilnehmen und nehmen Sie direkten Kontakt mit diesen auf. Dies zeigt Ihr proaktives Vorgehen und Ihr Interesse.

    Der Zugriff auf Investorendaten hilft auch bei der Vorbereitung von Investoren-Meetings, indem Sie Ihrem Management wertvolle Informationen über Investoren bereitstellen und so Zeit sparen. Auch Investoren werden begrüßen, wenn sie Informationen erhalten, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. So führt der Zugriff auf Investorendaten zu qualitativ hochwertigeren Meetings.

    Setzen Sie Investor Targeting ein, um im Vorfeld von Roadshows und Investoren-Events einzuschätzen, ob teilnehmende Investoren interessant sind.

    Investor Targeting gewinnt unter MiFID II an Bedeutung

    In den USA ist Investor Targeting bereits stärker etabliert als in Europa. Denn die Rolle des IROs beinhaltet dort traditionell das „Verkaufen“ der Aktien an potenzielle Investoren. Durch die Einführung von MiFID II, Veränderungen in der Sell-Side-Coverage und weitere Trends (wie z. B. die Zunahme an passiven Investoren) rückt Investor Targeting auch in Europa auf der Agenda vieler IROs nach oben – insbesondere für kleinere und mittelständische Unternehmen.

    MiFID II verpflichtet Fonds, Vermögensverwalter und andere Investmentgesellschaften, die Aufwendungen für Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Handel von Wertpapieren von den Aufwendungen für sonstige wertpapierbezogene Leistungen zu trennen. Aus diesem Grund prüfen nun viele Unternehmen, ob sie ihre Budgets für Broker, Banken und organisierte Investorentreffen vergeben oder ihre Aktivitäten rund um die Identifizierung und Ansprache von bestehenden und potentiellen Investoren lieber selbst steuern.

    Durch die Einführung von MiFID II rückt Investor Targeting auch in Europa auf der Agenda vieler IROs nach oben – insbesondere für kleinere und mittelständische Unternehmen.

    Investor Targeting mit Strategie und Tools

    Investor Targeting profitiert von einem gründlichen und durchdachten Ansatz. Implementieren Sie interne Prozesse zur Datenanalyse und Bewertung von Investoren, sowie zur Kontaktaufnahme und Planung von Meetings. Fragen Sie sich auch, wie Sie Ihre Aktivitäten protokollieren und nachverfolgen.

    Wer seine Investorenansprache selbst in die Hand nimmt, benötigt Zugriff auf hochwertige Investorendaten, um darauf aufbauend eine Targeting-Strategie zu entwickeln. Bewerten Sie deshalb Ihre bestehenden Aktivitäten und optimieren Sie sie diese: Was kann verbessert werden?

    Es gibt heute diverse Anbieter von Investorendaten und Targeting Tools am Markt. Die Daten sind in der Regel „Public Ownership“, also öffentlich bekannte Informationen. Diese werden von den Dienstleistern aus etlichen Quellen zusammengetragen. Der Umfang der erfassten Quellen, eine übersichtliche Darstellung und die regelmäßige Aktualisierung der Daten zeichnen gute Anbieter aus. Optimalerweise enthält der Datensatz nicht nur Einblick in die eigenen Aktionärsstruktur, sondern auch in die von anderen Unternehmen. Durch das Public-Ownership-Prinzip werden hier auch keine Datenschutzpflichten verletzt. Aufbauend auf den Daten setzen dann die Targeting Tools an. Diese stellen vorgefertigte Analysemöglichkeiten bereit und helfen, Investorenpotenziale zu identifizieren.

    Fazit

    Das oberste Ziel Ihrer IR-Aktivitäten sollte es sein, die richtigen Investoren für Ihr Unternehmen zu gewinnen. Nehmen Sie deshalb Ihr Investor Targeting selbst in die Hand, um herauszufinden, welche Ihrer bestehen Aktionäre Sie im Blick behalten sollten und wo Sie passende neue Investoren finden können. Investor Targeting Tools unterstützen Sie dabei beim Zugang zu Investorendaten und der Umsetzung Ihrer Strategie.

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    Markus Becker
    Markus Becker

    Director Stock Surveillance and Corporate Access – EQS Group | Markus Becker arbeitet seit 2017 als Director Stock Surveillance and Corporate Access bei der EQS Group in München.

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