Prime Standard: So oft wurden 2021 Prognoseänderungen gemeldet
Analyse der Ad-hoc-Meldungen im zweiten Corona-Jahr
Im zweiten Jahr der Covid-19-Pandemie hatten die börsennotierten Gesellschaften wieder mehr Planungssicherheit. Dies geht aus unserer aktuellen Analyse der Ad-hoc-Meldungen im Prime Standard, wozu u. a. der Dax, MDax und SDax gehören, hervor. Demnach wurden im vergangenen Jahr 165 Prognoseänderungen veröffentlicht – das ist ein Rückgang um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zuversicht steigt: Ein Dutzend Prognoseanhebungen im Dax
Insgesamt gaben die 305 Emittenten aus dem Prime Standard im vergangenen Jahr 968 Ad-hoc-Meldungen heraus – in rund jeder sechsten Veröffentlichung wurde also die Prognose angepasst. Zum Vergleich: 2020 waren bei 1.137 Meldungen noch 254 Mal die ursprünglichen Vorgaben überarbeitet worden. Im Gegensatz zu den ersten Monaten der Pandemie überwiegt dabei immer mehr die Zuversicht, wie die zahlreichen Anhebungen der Ziele zeigen.
Von den Unternehmen aus dem Dax wurden im vergangenen Jahr 13 Ad-hoc-Meldungen mit dem Schlagwort „Prognoseänderung“ veröffentlicht, das sind deutlich weniger als in 2020 (23), obwohl der deutsche Leitindex im September um 10 auf 40 Werte aufgestockt wurde. Das niedrige Niveau aus 2019, dem letzten Jahr vor Ausbruch der Pandemie, wurde jedoch noch nicht wieder erreicht; damals passten die deutschen Blue Chips ihre Prognosen lediglich acht Mal an.
Dax: Deutsche Post AG hebt die Ziele gleich vier Mal an
Inhaltlich waren die Ad-hoc-Meldungen aus dem Auswahlindex bis auf eine Ausnahme (Continental AG) erfreulich. Allein die Deutsche Post AG, die zu den großen Profiteuren der Pandemie zählt, erhöhte ihren Ausblick viermal. Die Covestro AG, Merck KGaA und SAP SE setzten jeweils zweimal, die RWE AG einmal die Messlatte nach oben. HelloFresh SE wählte in den vergangenen zwölf Monaten bei drei seiner Ad-hoc-Meldungen das Schlagwort „Prognoseänderung“ aus, allerdings gehörte das Unternehmen erst bei der letzten Meldung, die im November veröffentlicht wurde, dem Dax an. Im Jahr 2020 hatte der Kochboxenversender sogar fünf Prognoseanhebungen und damit mehr als alle anderen Prime-Standard-Emittenten herausgegeben.
Erfreuliche Prognosen auch aus MDax und SDax
Auch im MDax war die Tendenz überwiegend freundlich. Die 38 Prognoseänderungen beinhalteten 29 Mal höhere Ziele; im SDax war dies bei 47 Meldungen zu veränderten Planzahlen sogar 40 Mal der Fall. Die übrigen Prime-Standard-Emittenten, die nicht in den drei großen Indizes gelistet sind, berechneten den Ausblick 67 Mal neu – in mehr als zwei Dritteln der Fälle wurde dabei auch hier die Prognosen nach oben gesetzt.
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