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Richtlinienmanagement: 5 Tipps gegen Chaos

Wir zeigen, wie Sie auch bei einer Vielzahl an Regularien Ihr Richtlinienmanagement optimieren und den Überblick bewahren.

by Moritz Homann 3 min

    In jedem Unternehmen kursieren unzählige Richtlinien, wie beispielsweise jene zur Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz oder zum Datenschutz. Oftmals sind diese jedoch nicht mehr aktuell und werden nur von den wenigsten Mitarbeitern durchgelesen. Dabei tragen Richtlinien zusammen mit einem System für Richtlinienmanagement, auch Policy-Management-System genannt, erheblich dazu bei, Compliance-Risiken im Unternehmen zu minimieren.


    Effizientes Richtlinienmanagement hilft Haftungsrisiken zu minimieren

    Unternehmen auf der ganzen Welt versuchen Risiken zu minimieren, um ihren Ruf zu wahren und sich vor finanziellen Einbußen zu schützen. Zusätzlich steigt die Zahl gesetzlicher Regulierungen, die Unternehmen verpflichtend umsetzen müssen. Um die unternehmensinternen und gesetzlichen Vorgaben auch an die Mitarbeiter weiterzugeben und so das Risiko für Verstöße gegen Regulierungen einzudämmen, setzen viele Unternehmen auf Maßnahmen, wie Compliance-Richtlinien, in welchen akzeptables und inakzeptables Verhalten am Arbeitsplatz klar definiert wird. Kann ein Unternehmen nachweisen, dass die Mitarbeiter Kenntnis von diesen Richtlinien haben und den Inhalt verstehen, können Haftungsrisiken reduziert werden.

    Mit jeder neuen Regulierung steigt das Richtlinien-Chaos in Unternehmen

    Was auf den ersten Blick einfach scheint, entwickelt sich mit der Zeit in vielen Unternehmen zum Problem: Mit steigender Anzahl an Regulierungen wächst auch die Anzahl der Richtlinien im Unternehmen und es wird immer schwieriger den Überblick zu behalten. Gibt es kein zentrales System für die Verwaltung dieser Richtlinien und der zugehörigen Arbeitsprozesse (wie zum Beispiel Genehmigung, Aktualisierung, Versionierung, etc.), sind oft veraltete, uneinheitliche oder nicht-autorisierte Richtlinien im Umlauf. Oft führt auch eine mangelhafte Kommunikation der Richtlinien dazu, dass kaum ein Mitarbeiter die Richtlinien tatsächlich liest bzw. versteht.

    Unternehmen müssen nachweisen können, dass Mitarbeiter die Richtlinien gelesen und verstanden haben.

    Die Umsetzung eines Policy-Life-Cycles hilft Compliance-Risiken zu minimieren

    Um Compliance-Maßnahmen erfolgreich umzusetzen und dadurch Risiken im Unternehmen abzubauen, ist es unabdingbar sich über einen einheitlichen Umgang mit bestehenden und zukünftigen Richtlinien Gedanken zu machen. Im Folgenden erläutern wir die wichtigsten Schritte zum Aufbau eines gut strukturierten Richtlinien-Managements anhand des sogenannten „Policy-Life-Cycles“.

    Die Phasen des Policy-Life-Cycles

    1. Überblick verschaffen und einheitliche Vorlagen erstellen (Creation)

    Erarbeiten Sie zunächst einheitliche Vorlagen für Ihre Richtlinien und legen Sie den Schreibstil, das Layout und den Aufbau aller zukünftigen Richtlinien fest. Es ist ratsam, auch alle bisherigen Richtlinien anhand der neuen Vorlagen zu überarbeiten. Verschaffen Sie sich dazu einen Überblick darüber, welche Compliance-Richtlinien bereits im Unternehmen kursieren und bewerten Sie diese nach Relevanz und Aktualität.

    Versuchen Sie beim Verfassen neuer Richtlinien sowohl organisationsinterne als auch -externe Informationsquellen miteinzubeziehen. So sollten Sie unter anderem darauf achten, in der Richtlinie Normen und Industriestandards ordnungsgemäß umzusetzen. Auch das Feedback Ihrer Mitarbeiter sollten Sie aufnehmen.

    2. Überprüfung und Genehmigung (Review & Approval)

    Stellen Sie sicher, dass jede Richtlinie vor der Veröffentlichung im Unternehmen sorgfältig überprüft wird: Formulierungen sollten präzise und gleichzeitig für jeden Mitarbeiter einfach verständlich sein. Die Kommentare oder Änderungen aller am Erstellungsprozess beteiligten Personen sollten detailliert dokumentiert werden. Sobald die finale Richtlinie steht, muss diese von der Unternehmensführung genehmigt werden.

    3. Kommunikation (Communication)

    Senden Sie die Richtlinie an die betroffenen Mitarbeiter und stellen Sie sicher, dass auch alle neuen Mitarbeiter die Richtlinien bei Arbeitsantritt erhalten. Verpflichten Sie im nächsten Schritt jeden Mitarbeiter dazu, die Richtlinie zu lesen und schriftlich zu bestätigen, dass dieser den Inhalt gelesen und vor allem auch verstanden hat. Erfolgt keine Bestätigung durch den Mitarbeiter, sollten Sie Erinnerungen versenden oder gegebenenfalls zusätzliches Schulungsmaterial zur Verfügung stellen.

    4. Regelmäßige Prüfung und Aktualisierung (Maintenance & Update)

    Richtlinien-Management ist ein kontinuierlicher Prozess. Entsprechend ist es empfehlenswert, jede Richtlinie regelmäßig hinsichtlich Ihrer Aktualität und Wirksamkeit zu überprüfen. Kommt man zum Schluss, dass eine Überarbeitung notwendig ist, sollte die Richtlinie erneut alle Schritte des „Policy-Life-Cycles“ durchlaufen.

    5. Digitales Richtlinienmanagement-System zur Verwaltung und Kommunikation von Unternehmensrichtlinien

    Ein erster Schritt um Richtlinien zentral zu verwalten, ist also die Einführung eines sogenannten Policy-Life-Cycles, der dabei hilft, eine Struktur für den Umgang mit Richtlinien aufzubauen. Um die Policies anschließend aber auch effizient zu verarbeiten, ist ein digitales Policy-Management-System unabdingbar. Solch ein System hilft, den Überblick zu wahren und Zeit zu sparen. Wir zeigen Ihnen wie.

    Alle Richtlinien sind zentral gespeichert

    Alle für Ihre Mitarbeiter relevanten Richtlinien, aber auch Standards und Prozessdokumentationen können durch den Einsatz eines digitalen Richtlinien-Management-Tools zentral verwaltet werden. So behalten Sie jederzeit den Überblick über alle vorhandenen Dokumente. Zudem können Sie Richtlinien untereinander verlinken oder Kategorisierungen einfügen. Nicht nur für Richtlinien-Verantwortliche bringt eine zentralisierte Verwaltung Vorteile. Auch Mitarbeitern wird dadurch die Suche nach relevanten Richtlinien erleichtert.

    Ihre Prozesse zur Erstellung von Richtlinien werden standardisiert

    Ein Richtlinienmanagement-System standardisiert den Erstellungsprozess von Richtlinien. Indem Sie Vorlagen im System hinterlegen, vereinheitlichen Sie die Struktur und das Layout aller Richtlinien. Ein Rollen- und Berechtigungsmanagement vereinfacht zudem die Kollaboration aller bei der Erstellung von Richtlinien beteiligten Personen (z. B. Owner, Autoren und Approver).

    Das Versenden von Richtlinien wird zum Kinderspiel

    Ein digitales Policy-Management-Tool vereinfacht insbesondere das Versenden von Richtlinien an neue oder bestehende Mitarbeiter. Hat ein Mitarbeiter die Richtlinie gelesen und verstanden, kann er dies ganz einfach per Mausklick bestätigen. Durch eine Anbindung an Ihr HR-System stellen Sie sicher, dass die Daten Ihrer Mitarbeiter stets aktuell sind.

    Sie sparen Zeit durch Automatisierung

    Richtlinien manuell zu verwalten, ist zwar möglich, aber sehr zeitintensiv. Mithilfe eines Richtlinienmanagement-Systems automatisieren Sie die Versionierung sowie die Archivierung von Richtlinien. Ebenso können automatische Erinnerungen im System hinterlegt werden. Diese können beispielsweise an Mitarbeiter gesendet werden, die eine Richtlinie noch nicht gelesen und bestätigt haben. Außerdem ist es möglich, die Verantwortlichen in regelmäßigen Abständen zur Aktualisierung von Richtlinien aufzufordern.

    Digitales Richtlinienmanagement macht die Effektivität von Richtlinien messbar

    Mit einer Richtlinien-Management-Software können Sie per Knopfdruck vollständige und revisionssichere Berichte über die Bestätigungsrate von Richtlinien erstellen. Erhöhen Sie das Verständnis Ihrer Mitarbeiter für die Richtlinie (und folglich die Bestätigungsrate), indem Sie zusätzliches Schulungsmaterial, wie z. B. Tutorials oder Videos im Richtlinienverwaltungssystem hinterlegen.

    Ein digitales Richtlinienmanagement-System unterstützt Richtlinien-Verantwortliche bei jedem Schritt des „Policy-Life-Cycle“. Dadurch sparen Sie Zeit und verbessern die Qualität Ihres Richtlinien-Managements.

    Fazit

    Passen Sie den beschriebenen Prozess auf Ihr Unternehmen an und stellen Sie sicher, dass jede Richtlinie in Übereinstimmung mit Ihrem „Policy-Life-Cycle“ erstellt und gepflegt wird. Auf diese Weise beeinflussen Sie das Verhalten Ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz positiv und reduzieren Compliance-Risiken nachhaltig.

    Leitfaden für ein effektives Richtlinienmanagement

    Erfahren Sie, wie Richtlinien im Unternehmen über den gesamten Lebenszyklus effizient gemanagt werden

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    Moritz Homann
    Moritz Homann

    Managing Director Corporate Compliance – EQS Group | Moritz Homann is responsible for the department of Corporate Compliance products at EQS Group. In this function, he oversees the strategic development of digital workflow solutions tailored to meet the needs of Compliance Officers around the world.

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