Wie treiben Compliance-Verantwortliche innovatives Compliance Management voran?
Nicht nur die Einhaltung von Vorschriften, sondern auch das Risikomanagement sind wesentliche Aufgaben eines Compliance Officers.
Compliance Officer sind dafür verantwortlich, dass Unternehmen sich strikt an die Regeln, Vorschriften und Gesetze halten. Die Rolle eines Compliance Officers ist zweifellos wichtig, jedoch werden sie oftmals nur als Mitarbeiter gesehen, die bis zum Hals in Papierkram stecken. Compliance Officer gelten sogar oft als Personen, die neue Ideen und Projekte ausbremsen, indem sie Gesetze und Vorschriften zur Begründung heranziehen, warum das Unternehmen ein geplantes Vorhaben nicht umsetzen darf.
Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass eine der Hauptaufgaben der Compliance Officer nicht nur darin besteht, Risiken zu managen, sondern auch präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Risiken vorherzusehen und entsprechend zu handeln. Dies macht diese Arbeit äußerst anspruchsvoll, zumal sie sogar oft den Unmut anderer Mitarbeiter und in einigen Fällen der obersten Führungsebene auf sich ziehen.
Das Risikomanagement wird auch in Zukunft ein wesentlicher Bestandteil der Aufgabe eines Compliance Officers bleiben, denn es wird immer darum gehen, Risiken abzuwehren, während man gleichzeitig kalkulierte Risiken in Kauf nehmen muss. Die Bereitschaft, Risiken einzugehen, ist sogar grundlegend für Innovation und elementar für die Zukunft eines Unternehmens, denn sie können langfristig das Überleben in einem hart umkämpften Markt sichern.
Innovation und Compliance
Compliance wird selten als Motor für Innovationen in Unternehmen gesehen. Sie gilt vielmehr als Bremse für mutige Ideen. Diese Sichtweise rührt unter anderem daher, dass sich Compliance mit Regulierung und Durchsetzung befasst und demzufolge nicht als Impulsgeber gilt. Die Bewältigung der regulatorischen Herausforderungen und die Sicherstellung, dass das Unternehmen sowohl interne als auch externe Vorschriften einhält, kann manchmal dazu führen, dass Innovation in den Hintergrund gerät. Dies führt zwangsläufig zu Spannungen, vor allem, wenn durch Compliance die Umsetzung innovativer Ideen verhindert wird.
Aber bedeutet die Einhaltung von Vorschriften wirklich, dass es im Unternehmen keinen Raum mehr für Innovationen gibt? Da Compliance an der Schnittstelle zwischen Risikomanagement und der gesamten digitalen Transformation eines Unternehmens steht, bleibt genügend Raum, um das Compliance Management noch effektiver zu gestalten.
„Compliance first“-Einstellung
Einer der Faktoren, die der Compliance den Ruf eines Innovationshemmers einbringen, ist die Tatsache, dass sie kein fester Bestandteil des Unternehmens ist. In diesem Kontext mangelt es an einer „Compliance first“-Einstellung. Unternehmen versäumen es, Compliance zu einem Teil der Unternehmenskultur werden zu lassen. Oftmals wird Compliance nämlich eher als etwas betrachtet, das eben erledigt werden muss.
Die Einsicht, dass Compliance standardmäßig ein fester Bestandteil der Prozesse sein sollte, trägt wesentlich zur Veränderung ihrer Wahrnehmung bei. Die Lösung des Dilemmas könnte möglicherweise sein, Compliance Officer bereits in der Entwurfsphase eines Projekts als aktive Teilnehmer zu integrieren und sie nicht erst später bei der Bewertung eines abgeschlossenen Plans hinzuzuziehen. Compliance sollte daher proaktiv in alle Aktivitäten des Unternehmens eingebunden werden. Ein Unternehmen, welches das Compliance Management in seine Prozesse integriert hat, kann schnell auf Änderungen der Technologie, Gesetzgebung oder Kundenerwartungen reagieren. Digitale Prozessplattformen ermöglichen dabei die Abbildung regulatorischer Anforderungen und vereinfachen in hohem Maße die Überprüfung von Vorschriften im Unternehmen.
Compliance digitalisieren und auf Compliance-Kommunikation setzen
Verschiedene Unternehmen verfolgen unterschiedliche Ansätze, um Compliance nahtlos in ihre Unternehmenskultur zu integrieren. Von jährlichen Schulungen bis hin zu interaktiven Workshops gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Compliance-Teams versuchen, jedem Mitarbeiter das Thema näher zu bringen. Für Verantwortliche sind eine wirksame Compliance-Kommunikation, die Integration in bestehende Organisationsstrukturen und die Förderung einer Compliance-Kultur im Unternehmen selbst eine Herausforderung.
Die digitalisierte Ethik ist zur neuen Aufgabe geworden und heutzutage mit Tools wie einer Compliance-App gut umsetzbar. Rulebook liefert als Compliance-App auf jede rechtliche Frage eine Antwort. So wissen Mitarbeitende immer und überall, was erlaubt ist und was nicht und erhalten ein Werkzeug an die Hand, das ihnen in allen Situationen Handlungskompetenz ermöglicht. Dies schafft Motivation und Vertrauen und vermeidet gleichzeitig Regelverstöße oder Abwehrhaltungen.
Der Schlüssel zur Integration von Compliance in den Unternehmensalltag bedeutet, dass alle Mitarbeiter für die Werte des Unternehmens sensibilisiert werden. Außerdem wird auf diese Weise eine Plattform für das Engagement der Mitarbeiter geschaffen. Mithilfe der Digitalisierung von Compliance-Prozessen können Unternehmen alle Mitarbeiter in die Lage versetzen, Probleme eigenständig und bei Bedarf mit Unterstützung des Compliance-Beauftragten bzw. Compliance-Teams zu identifizieren. Auf diese Weise wird das Compliance-Wissen für alle Beschäftigten leicht zugänglich gemacht, sodass diese auf dieser Grundlage kalkulierte Risiken eingehen können. Ein solcher Prozess stellt auch sicher, dass jeder einzelne Mitarbeiter für Compliance verantwortlich ist und nicht nur der Compliance Officer. Mitarbeiter müssen also mit den notwendigen Instrumenten ausgestattet werden, um ihre eigenen Risiken einschätzen und so kalkulierte Risiken eingehen zu können. Auf diese Weise kann eine starke Unternehmenskultur durch Compliance gefördert werden.
Dieser Leitfaden erklärt übersichtlich, wie Sie erfolgreich eine Analyse der Compliance-Risiken in Ihrem Unternehmen durchführen