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Künstliche Intelligenz und DSGVO – so managen Unternehmen die Datenschutz-Herausforderungen

Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die DSGVO, ihre wichtigsten Bestimmungen und die Herausforderungen im Zusammenspiel mit Künstlicher Intelligenz.

by Editiorial Team 4 min

Die DSGVO stellt Unternehmen, Behörden und andere Organisationen seit sechs Jahren vor große Herausforderungen. Durch den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sind die Anforderungen an den Datenschutz zuletzt noch deutlich komplexer geworden und lassen sich fast nur noch mit Hilfe von digitalen Systemen beherrschen.


Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat den Datenschutz in der Europäischen Union (EU) 2018 auf ein neues Niveau gehoben. Das Thema DSGVO ist aber auch über sechs Jahre nach der Einführung aktueller denn je, denn der rasante technologischen Fortschritt führt dazu, dass immer mehr personenbezogene Daten erfasst werden.

Mit weitem Abstand steht hier die künstliche Intelligenz an erster Stelle, die mittlerweile in fast allen Bereichen eingesetzt wird. Und hier gilt: Je mehr qualitativ hochwertige Daten zur Verfügung stehen, desto besser werden die Algorithmen trainiert, um Muster zu erkennen und zuverlässige Vorhersagen zu treffen. Daher wird KI täglich mit riesigen Mengen an personenbezogenen Informationen „gefüttert“. Und auch diese personenbezogenen Daten müssen laut DSGVO verantwortungsvoll verarbeitet werden.

 

Was versteht die DSGVO unter der Verarbeitung personenbezogener Daten?

Personenbezogene Daten: Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen, wie Name, Adresse, E-Mail-Adresse, IP-Adresse etc.

Verarbeitung: Jeder Vorgang mit oder ohne automatisierte Verfahren, der im Zusammenhang mit personenbezogenen Daten steht. Dazu gehören das Erheben, Erfassen, Speichern, Anpassen, Verändern, Auslesen, Abfragen, Verwenden, Offenlegen durch Übermittlung, Verbreitung oder eine andere Form der Bereitstellung

Welche Aspekte umfasst die DSGVO für den Umgang mit Daten?

Die DSGVO basiert auf mehreren Grundprinzipien, die Unternehmen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten beachten müssen:

  1. Rechtmäßigkeit, Verarbeitung nach Treu und Glauben, Transparenz: Daten müssen auf rechtmäßige, faire und transparente Weise verarbeitet werden.
  2. Zweckbindung: Daten dürfen nur für festgelegte, eindeutige und legitime Zwecke erhoben und verarbeitet werden.
  3. Datenminimierung: Es dürfen nur so viele Daten erhoben werden, wie für den Zweck der Verarbeitung notwendig sind.
  4. Richtigkeit: Daten müssen sachlich richtig und, wenn notwendig, auf dem neuesten Stand sein.
  5. Speicherbegrenzung: Daten dürfen nur so lange gespeichert werden, wie es für den Zweck der Verarbeitung notwendig ist.
  6. Integrität und Vertraulichkeit: Daten müssen in einer Weise verarbeitet werden, die eine angemessene Sicherheit gewährleistet, einschließlich Schutz vor unbefugter oder unrechtmäßiger Verarbeitung und vor unbeabsichtigtem Verlust, Zerstörung oder Schädigung.
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Daten in KI-Lösungen: Weitere Anforderungen durch EU-AI-Act

Der Gesetzgeber hat längst auf die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre reagiert. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz wird mittlerweile im EU-AI-Act reguliert, der am 1. August 2024 in Kraft getreten ist. Zusätzlich zu den bestehenden Datenschutzanforderungen der DSGVO legt die EU-Richtlinie weitere Kriterien für die Verarbeitung von Daten in KI-Systemen fest.

Unter anderem fordert das Gesetz beim Einsatz von KI neue Mechanismen zur Nachverfolgung und Dokumentation der Datenverarbeitungsprozesse. Davon sind nicht nur KI-Entwickler betroffen, sondern auch Unternehmen, die zugekaufte Lösungen einsetzen. Auch bei diesen muss demnach sichergestellt werden, dass Daten in KI-Systemen verantwortungsvoll verarbeitet werden, um ethische Standards einzuhalten und Datenschutzrisiken zu minimieren.

Empfehlung: Verantwortung für DSGVO und EU-AI-Act zusammenlegen

Beim Blick auf die beiden Richtlinien zeigt sich schnell, dass DSGVO und EU-AI-Act einer ähnlichen Logik unterliegen. Beide Regulierungen verfolgen einen risikobasierten Ansatz und erfordern das Erfassen von allen Tätigkeiten der Datenverarbeitung. Es müssen in der Regel Drittparteien und interne Geschäftseinheiten gemanagt sowie die Zusammenarbeit mit Stakeholdern (zum Einholen relevanter Informationen​) organisiert werden. Außerdem sind für beide Regulierungen etablierte und robuste Governance-Strukturen erforderlich, um die erforderlichen Dokumentationen leisten zu können.

Es bietet sich daher an, die organisatorische Verantwortung für beide Bereiche im Unternehmen zusammenzulegen. Das hat auch den Vorteil, dass bei der Einbeziehung der künstlichen Intelligenz in die Datenschutz-Maßnahmen auf Prozessen aufgebaut werden kann, die sich bereits bei der DSGVO-Umsetzung bewährt haben.

Automatisierung der Datenschutz-Prozesse mit digitalen Tools

Die Herausforderungen des Datenschutzes, die durch die Einbeziehung der künstlichen Intelligenz erheblich komplexer geworden sind, lassen sich durch die Automatisierung der Prozesse beherrschen. Digitale Tools wie das EQS Privacy Cockpit ermöglichen es Unternehmen, sowohl die Anforderungen der DSGVO als des EU-AI-Acts vollständig zu erfüllen.

Um Datenschutzverstöße beim Einsatz von KI-Lösungen zu vermeiden und die höchsten Sicherheitsstandards für alle Daten zu gewährleisten, sollte eine integrierten Lösung folgende Funktionen aufweisen:

  • Automatisierte Compliance-Checks, die kontinuierlich die Einhaltung aller relevanten Vorschriften überwachen.
  • Risikomanagement, um Gefahren frühzeitig zu erkennen bzw. potenzielle Risiken im Umgang mit Daten und KI-Systemen zu bewerten.
  • Dokumentationen, die jederzeit detaillierte Berichte zur Unterstützung interner und externer Audits bereitstellen.
  • Privacy by Design zur Unterstützung der datenschutzkonformen Entwicklung von Projekten ab der Planungsphase.

Fazit

Künstliche Intelligenz wird sich immer mehr durchsetzen. Für den Compliance-Bereich ist die neue Technologie gleichzeitig Herausforderung und Chance. Einerseits hilft sie, wachsende Anforderungen zu meistern. Andererseits kann sie selbst neue Risiken mit sich bringen, wenn sie mit schlechten Daten gefüttert oder gar manipuliert wird. Deshalb ist es wichtig, die KI regelmäßig zu überprüfen.

Die DSGVO stellt daher zurecht eine umfassende und strenge Regelung zum Schutz personenbezogener Daten dar, die der EU-AI-Act noch erweitert. Durch Transparenz und die Einhaltung dieser Vorschriften können Unternehmen nicht nur rechtliche Konsequenzen vermeiden, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden stärken.

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