Wie werden Sie vom Chief Compliance Officer zum Chief Happiness Officer?
Nachdem sie bereits ihre Erkenntnisse über die Zusammenhänge von der Unternehmensethik mit der Zufriedenheit von Mitarbeitenden berichtete, lädt Dr. Bettina Palazzo nun CCOs dazu ein zu CHOs zu werden.
Wie schon in meinem letzten Blogpost erklärt: Unternehmensethik macht glücklich!
Die Argumente dafür sind recht klar: Niemand ist froh und zufrieden in einem korrupten Umfeld zu arbeiten und die meisten Menschen fühlen sich einfach besser und glücklicher, wenn sie auch im Beruf das Gefühl haben, etwas Sinnvolles zu machen und mit ihren persönlichen Wertvorstellungen im Einklang zu sein.
Die große Frage ist also heute:
Was kann Compliance tun, um nicht als lästige Pflicht, sondern als Quelle des Glücks im Arbeitsalltag wahrgenommen und geschätzt zu werden?
Wie immer hat das wieder viel mit Selbsterkenntnis und Kommunikation zu tun.
Compliance Professionals leiden häufig an einer Art resignativer Akzeptanz mit ihrem Status als Spaßbremse und Aufpasser. In gewisser Weise ist das unvermeidlich und mit der Rolle von Compliance verbunden. Schließlich will man die Menschen dazu bringen, Dinge zu tun (oder zu lassen), die sie aus eigenem Antrieb und aus innerer Einsicht vielleicht nicht tun würden, weil das leider oft die Dinge sind, die zwar langfristig glücklich machen, aber nicht unbedingt sofortige Freude bringen. Das ist ungefähr so, wie einen rebellischen Teenager zu erziehen.
Als Mutter von Teenagern kann ich Ihnen verraten, das ist sehr anstrengend und macht nicht immer Spaß! Trotzdem darf man sich den Spaß auf keinen Fall verderben lassen. Der erste entscheidende Schritt ist es, positiv und optimistisch zu bleiben und eine motivierende Vision zu haben.
In der Compliance kümmert man sich um potenzielle Risiken, Fehlverhalten und Regelbefolgung. Das bringt sehr leicht eine zu einseitige negative Sicht der Dinge mit sich. Wer nach Problemen sucht, findet meistens noch mehr. Um aber Compliance als Glücksfaktor im Unternehmen zu kommunizieren, braucht man eine positive Grundhaltung.
Mein erster Tipp auf Ihrem Weg zum Chief Happiness Officer ist also bewusst nach dem zu suchen, was schon jetzt gut bei Ihnen läuft und eine motivierende Vision für die Zukunft zu entwickeln:
- Was funktioniert wirklich gut? Warum?
- Wo sind wir im Compliance führend/innovativ?
- Was waren unsere größten Erfolge?
- Es ist das Jahr 20XX und wir sind über unsere kühnsten Träume hinaus erfolgreich geworden. Wie hat sich unser Unternehmen verändert? Wie haben wir das geschafft?
Wenn ich meine Kunden durch diese Fragen aus dem Methodenkasten der «Appreciative Inquiry» begleite, sind sie meist ganz überrascht und begeistert, zu sehen, was sie schon alles Großartiges für das Unternehmen erreicht haben.
Mit einem derartigen positiven Selbstbild kann man dann ganz anders im Unternehmen auftreten und in seiner Compliance-Kommunikation den Wert seiner Arbeit und den Beitrag zum Arbeitsglück aller deutlich machen.
Dieser Leitfaden erklärt Ihnen, wie Sie sicherstellen, dass Sie alle relevanten Stakeholder zielgruppengerecht in den Change-Prozess der Einführung eines Hinweisgebersystems integrieren.