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RegTech & Compliance: Was sind RegTechs? Buzzword oder Trend?

Was versteht man genau unter RegTech und warum gewinnen diese an Bedeutung.

by Moritz Homann 2 min

In der internationalen Finanz- und Compliance-Branche werden Regulatory Technologies, auch RegTechs genannt, derzeit heiß diskutiert. Doch was versteht man genau unter RegTech und warum gewinnen diese an Bedeutung.


RegTech & Compliance – vom Buzzword zum festen Begriff

Der Begriff RegTech wurde das erste Mal 2015 durch die Financial Conduct Authority (FCA) verwendet. Die britische Finanzaufsichtsbehörde definierte RegTech damals als Technologien, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre gesetzlichen Anforderungen mit Hilfe eines effizienten und effektiven Compliance-Managements zu erfüllen. RegTech kann als eine Untergruppe der FinTech (Finanztechnologien) verstanden werden.

Durch die wachsende Anzahl an Vorschriften steigen auch die Compliance-Kosten für Unternehmen weltweit. Hinzu kommt, dass Behörden immer häufiger hohe Strafen verhängen, sobald Compliance-Vorschriften nicht eingehalten werden. Laut CB Insights mussten Unternehmen seit der Finanzkrise 2008 Geldbußen in Höhe von 321 Milliarden Dollar bezahlen. RegTech-Lösungen werden deshalb in Unternehmen immer gefragter, um Risiken zu vermeiden und um die aufwendige Umsetzung und kontinuierliche Verwaltung von Compliance-Regelungen zu unterstützen.

RegTech und MiFID II

Seit der Einführung der Finanzrichtlinie MiFID II durch das Europäische Parlament im Januar 2018 gewinnen RegTechs weiter an Bedeutung. Ziel von MiFID II ist es, Einheitlichkeit und Transparenz auf den Finanzmärkten der 31 EU-Mitgliedsstaaten zu schaffen. Weiteren Einfluss auf den Aufschwung von RegTechs hatten bereits Maßnahmen wie Basel II, Solvency II, PSD II, die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die Dodd-Frank Wall Street Reform und der Consumer Protection Act.

Im Falle von MiFID II hat die Richtlinie komplexe Auswirkungen auf die betroffenen Unternehmen, deren Compliance-Verantwortliche diese umsetzen müssen. Aufgrund des hohen Aufwands sehen sich Unternehmen verstärkt nach externen Lösungen um, die den Anforderungen gerecht werden. Dies begünstigt den Aufstieg von RegTech-Unternehmen. Laut FinTech Global wurden zwischen 2013 und 2017 etwa 378,5 Millionen Dollar in Unternehmen investiert, die sich mit Lösungen für MiFID II befassen.

RegTechs in der Zukunft

RegTech-Unternehmen setzen innovative Technologien wie künstliche Intelligenz, Big Data, Cloud Computing oder Machine Learning ein, um Compliance-Anforderungen effektiv zu erfüllen. Durch die Automatisierung von Prozessen haben RegTechs erheblich dazu beigetragen, das Risiko von menschlichen Fehlern zu minimieren.

Im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen wird geschätzt, dass die Ausgaben für RegTech in den kommenden fünf Jahren um durchschnittlich 48% pro Jahr steigen werden. Ein Bericht von Juniper Research geht von einem Anstieg von 10,6 Milliarden Dollar im Jahr 2017 auf 76,3 Milliarden Dollar im Jahr 2022 aus. Erfahren Sie, wie Sie die EQS Group bei der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben unterstützt.

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Moritz Homann
Moritz Homann

Managing Director Corporate Compliance – EQS Group | Moritz Homann verantwortet beim Münchner Technologieanbieter EQS Group den Produktbereich Corporate Compliance. In dieser Funktion betreut er die strategische Entwicklung digitaler Workflow-Lösungen, die auf die Bedürfnisse von Compliance-Beauftragten auf der ganzen Welt zugeschnitten sind.

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